The Big Challenge

Abriss - Sanierung - Ersatzneubau - Zügigkeit - Raumkonzept - Transparenz

 

Gliederung:

Fast geschafft

Mitwirkung

Zügigkeit

Raumprogramm

 

FAST GESCHAFFT

Das größte Bauprojekt in der Geschichte der Stadt Bad Schwartau geht dem Ende entgegen: https://m.ln-online.de/Lokales/Bad-Schwartau/Bad-Schwartau-Neubau-des-Gymnasiums-GaM-zum-neuen-Schuljahr-fertig

"Der Neubau des Gymnasiums am Mühlenberg ist nicht nur finanziell eine große Herausforderung. Bei dem Bauvorhaben mit einem Volumen von über 30 Millionen Euro handelt es sich schließlich um die größte Einzelinvestition der Bad Schwartauer Stadtgeschichte. Unabhängig von den Kosten gibt es noch eine weitere Herausforderung. Der Zeitplan für die Fertigstellung ist sehr sportlich. Bereits zu Beginn des nächsten Schuljahres im August soll in dem Gebäude Unterricht stattfinden."

Nach der Übernahme der beiden Gymnasien vom Kreis Ostholstein und einem gleichzeitig eingefangenen Investitionsstau standen plötzlich Sanierungskosten in Millionenhöhe im Raum. Was war zu tun?
Abriss, Sanierung, Neubau? Auf Drängen von Schülern, Schulleitung und Elternvertretung mussten sich Verwaltung und Politik diesem Problem stellen. Knackpunkt des Ganzen war die Finanzierung, da die Schulkostenbeiträge aus den Umlandkommunen, die immerhin die Häfte der in Bad Schwartau beschulten Kinder und Jugendlichen entsenden, eine finanzielle Beteiligung nicht ermöglichten. Mit großem - auch finanziellem - gutachterlichen Aufwand wurde seit 6 Jahren die Gründung einer Schulbaugesellschaft geprüft und verworfen. (falls Ihr Browser die Ansicht nicht unterstützt, klicken Sie bitte hier)
 

 

Eher auf einen glücklichen Zufall war es dann zurückzuführen, dass eine Änderung des Schulgesetzes in SH nun eine finanzielle Beteiligung der Umlandgemeinden ermöglichte. Die Schulbaugesellschaft war nicht mehr nötig - man konnte bauen für zunächst 24 Mio. Euro, nach Prüfung der Angebote für aktuell 30 Mio. Euro!
Aber es gab Streit, vor allem über die Größe des Ersatzneubaus, ob 3- oder 3,5-zügig gebaut werden sollte, über das Raumprogramm und die Mitwirkung der Politik bei der Prüfung und Bewertung der abgegebenen Angebote auf die Ausschreibung. Zunächst zur

Mitwirkung:
Auf eine Anfrage zur Mitwirkung gab die Verwaltung folgende Antwort:
 

1) Mitwirkung bei der Bewertung:

- Wann hat die Projektgruppe getagt? Wer waren die politischen Vertreter? Gibt es von den Sitzungen Protokolle?

Bei der Projektgruppe handelt es sich um ein wechselndes Gremium, welches nicht zuletzt auf Grund der übergreifenden Wahlperioden mit unterschiedlichen Teilnehmern kontinuierlich und ausführlich tagte. Die fachliche Bewertung der abschließenden Angebote durch die VBD und die Verwaltung wurde den Fraktionsspitzen am 24.08.2020 präsentiert. Eine abschließende Entscheidung treffen die politischen Gremien.

Zwischenstände des Verfahrens mit Vorstellung der Entwürfe und Kostenrahmen wurde dem Hauptausschuss in einer Sondersitzung am 19.11.2019 und in der Sitzung am 10.06.2020 vorgestellt.

 

Aus den Ausschreibungsunterlagen zur Vergabe:

 

Auf entsprechende Anfrage gab der Bürgermeister diese Antwort:

Tatsächlich jedoch sind dem Hauptausschuss nur die fertigen Ergebnisse der Bewertung mitgeteilt worden. Die o. unter 5.1 genannte Prüfung und Bewertung hat im Hauptausschuss niemals stattgefunden. Transparenz sieht anders aus.


 Zur Zügigkeit:

Auf den Beschluss, das neue Gymnasium 3-zügig zu bauen, folgte ein Veränderungsantrag von SPD und FDP, dass das Gymnasium nun doch 3,5-zügig gebaut werden sollte. (falls Ihr Browser die Ansicht nicht unterstützt, klicken Sie bitte hier)

 

Der Antrag wurde nach heftigen Diskussionen abgelehnt.

Fragen zum Raumkonzept wurden von der Verwaltung wie folgt beantwortet:

Antworten auf den Fragenkatalog zur Ausschreibung des GAM (Stand: 16.09.2020)

Antworten zum Raumprogramm

  • -  Wann wurde das reduzierte Raumprogramm beschlossen?
    Die Reduzierungspotenziale wurden in der Sitzung der Stadtverordneten- versammlung am 13.12.2018 diskutiert und erörtert. Aus der Niederschrift gehen keine weiteren Informationen zu den Inhalten der Diskussionen hervor. In dieser Sitzung wurde der Beschluss zur 3-Zügigkeit gefasst.

  • -  Laut Mitteilung der VBD wurde am 04.02.2019 das reduzierte Raumprogramm mit Vertretern der Schule und Elternschaft diskutiert und abgestimmt. Wer hat daran teilgenommen?
    Von Seiten der Schule haben Frau Yassine, Frau Krahnstöver und Herr Muth an dem Termin teilgenommen. Die Verwaltung war durch Herrn Sablowski und Herrn Adams vertreten einschließlich der VBD. Vertreter des Schulelternbeirats waren eingeladen.

  • -  Wie kommt die Zahl der Fachräume zu Stande?
    Gibt es eine Zusammenstellung Kontingentstundentafel/ Raumprogramm?

    Wie im letzten Hauptausschuss durch die VBD ausgeführt, wurde die Bemessung der Fachräume anhand der Kontingentstundentafel für die Sekundarstufe I und der Auswertung der unterrichtenden Kurse in der Sekundarstufe II vorgenommen. Dabei ist zu beachten, dass:

    • -  aufgrund der geringen Anzahl von Schulabgängern nach der Sekundarstufe I und der Veränderung des Klassen-/ Kursteilers in der Sekundarstufe II auf 25 Schüler in der gymnasialen Oberstufe ein 4-zügiges Kurssystem konzipiert ist.

    • -  es das Bestreben des GaM ist, in der Sekundarstufe I und II für alle Fächergruppen ein Wahlpflichtangebot bzw. Profilangebot zu unterbreiten.

    • -  im Rahmen des offenen Ganztagesbetriebes fachspezifische AG ́s zu beachten sind.

      Bei der Berechnung der zu Grunde zu legenden Stunden hat die VBD den Hinweis der Schule berücksichtigt, dass vor allem in der Sekundarstufe I der Unterricht vornehmlich in 7 Stunden erfolgt und nur im Ausnahmefall der Unterricht in der 8. Stunde stattfindet. Unter Beachtung der 85%-Regel wurde somit von 30 zu unterrichtenden Wochenstunden pro Klassenraum ausgegangen.

      Für das Beispiel Musik wurden auf Basis der oben dargestellten Prämissen 61 zu unterrichtende Wochenstunden bzw. AG-Stunden ermittelt. Für diese Anzahl an Stunden sind 2 Räume als ausreichend anzusehen, für geringfügige Veränderungen bei der zu unterrichtenden Stundenzahl oder zusätzliche Aktivitäten durch die Schüler wäre aber keine Reserve vorhanden, z. B. bei einer potenziellen Erweiterung auf 3,5- Züge oder die verpflichtende Erweiterung des Ganztagsangebotes.

      Wie bereits im Hauptausschuss am 10.06.2020 dargestellt, wurde sich deswegen zur Erhaltung einer zukünftigen Flexibilität entschieden, auf eine Reduzierung der Fachräume zu verzichten. Dies ist auch, wie oben dargestellt, Gegenstand der Diskussion am 13.12.2018 gewesen.

  • - Hat man im Hinblick auf die Kostensteigerung von 5 Millionen gegenüber zunächst vorliegenden Kostenschätzungen über eine Anpassung des Raumkonzeptes nachgedacht?
    Das Raumprogramm ergibt sich insbesondere aus den Beschlüssen zur 3-Zügigkeit sowie Gesprächen mit Schulleitung, Elternschaft und Politik. Alle Äußerungen wurden fachlich abgewogen. Anderslautende Forderungen oder Anträge wurden nicht gestellt. Andere Gedankenmodelle sind der Verwaltung nicht bekannt. Die tatsächlichen Baukosten beziehen sich somit auf das erforderliche Raumprogramm.

 


Zum Raumprogramm:

 Vorstellung am 16.09.2020 im Hauptausschuss:

 16.09.2020 Raumprogramm (falls Ihr Browser die Ansicht nicht unterstützt, klicken Sie bitte hier)

 

Insgesamt kommt man nun auf eine Nutzfläche von 5.885,50 qm mit entsprechenden Fachräumen, Differenzierungsräumen und Verwaltungseinheiten. Die beschlossene 3-Zügigkeit wurde in gewisser Weise durch ein nicht wirklich transparentes Verfahren zum Raumkonzept wieder aufgehoben. Dass die Kapazität gross genug - auch für künftige Entwicklungen - ist, zeigt die Tatsache, dass das Gymnasium am Mühlenberg 5-zügig in das aktuelle Schuljahr 2021/22 gestartet ist und es auch nach dem Umzug in den Neubau bleiben wird.

Eine wirkliche "Chancengleichheit" zwischen Leibniz-Gymnasium und Gymnasium am Mühlenberg wird auf diese Weise sicherlich nicht erreicht.